Was ist Lastverschiebung?
Grün, Smart, Flexibel
…damit könnte man die Stromversorgung der Zukunft beschreiben. Die Energiewende bedeutet eine Abkehr von fossilen Brennstoffen, um den Klimawandel in einem erträglichen Rahmen zu halten. Mobilität, Wärme und chemische Prozesse werden elektrifiziert, der Strombedarf steigt. Diesen Strom sollen klimafreundliche, aber wetterabhängige Wind- und Solaranlagen erzeugen. In einem stabilen Stromnetz müssen sich jedoch Verbrauch und Erzeugung die Waage halten.

Durch Digitalisierung und Vernetzung von Erzeugern, Verbrauchern und Stromspeichern sowie Sektoren-Kopplung ist es jedoch möglich, dieses Gleichgewicht auch bei schwankender Stromerzeugung zu erhalten. Lastverschiebung ist eine effektive Methode, um auf Schwankungen reagieren zu können. Der Verbrauch wird dabei an die Erzeugung angepasst und klimafreundlicher Strom möglichst optimal genutzt. Oder wie Peaky dazu sagt: Power-Yoga!

Warum brauchen wir Lastverschiebung?
Zu wenig
Speicherlösungen
Um Strom aus Erneuerbaren Energien rund um die Uhr verfügbar zu machen, bräuchten wir riesige Stromspeicher. Bis diese in ausreichendem Maße verfügbar sind, wird es noch lange dauern.
Stromspeicherung
teuer
Egal ob mit Batterien oder Pumpspeicherwerken: Speichern von elektrischer Energie ist aufwendig und mit Verlusten verbunden. Entsprechend teurer ist Strom, der zuerst noch gespeichert werden muss.
Peaks werden
größer
Durch den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen entstehen Spitzen bei der Stromerzeugung. Durch Lastverschiebung können Peaks besser genutzt und Abregelungen klimafreundlicher Stromerzeuger reduziert werden.
Erneuerbare Energien unterstützen
Nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage bleibt durch flexiblen Verbrauch auch der Strompreis stabiler. Dadurch können Wind- und Solaranlagen wirtschaftlicher grünen Strom erzeugen.
Unabhängiger von fossilen Kraftwerken
Fossile Kraftwerke werden noch lange Regel- und Reserveleistung bereit stellen. Ihr Einsatz lässt sich aber reduzieren, wenn weniger Strom in der Nacht und bei Flauten benötigt wird.
Lokalen Strom
nutzen
Um weite Übertragungswege zu vermeiden und vorhande Stromtrassen effektiv zu nutzen, sollte möglichst dann Strom verbraucht werden, wenn er lokal erzeugt wird - von Wind- und Solaranlagen vor Ort.
Anpassung an Klimawandel
Niedrige Pegelstände beeinträchtigen die Leistung von Wasser- und Atomkraftwerken sowie den Transport von Kohle mit Schiffen. Eine Anpassung des Verbrauches kann dann Stromnetze entlasten.
Mit jeder weiteren Solaranlage und jedem weiteren Windrad wächst der Effekt von Lastverschiebung
Ungenutztes Potential
Die 41,5 Millionen Privathaushalte machen etwa ein Viertel des gesamten Strombedarfes in Deutschland aus. Wenn wir jedoch unsere Waschmaschine einschalten oder unser eBike aufladen, machen wir uns keine Gedanken darüber, ob gerade viel Strom aus Erneuerbaren Energien zur Verfügung steht oder klimaschädlichen fossile Kraftwerke einspringen müssen.

Viele Geräte in unserem Alltag können wir problemlos auch zu einem anderen Zeitpunkt einschalten und so ganz einfach Emissionen vermeiden. Wir wollen dieses Potential nutzen, indem wir Menschen für erzeugungsabhängigen Stromverbrauch sensibilisieren und so Teil der Energiewende werden lassen.

Machst du mit?

Quellen: co2online.de, bdew.de